Was hat Freiheit mit Angst zu tun?

Jeder, der unter Ängsten leidet, weiß: Angst schränkt uns ein. Der Ursprung des Wortes Angst stammt vom althochdeutschen Wort “angust”, das mit dem lateinischen “angustus” verwandt ist, und “eng“ bedeutet. Angst hat also mit Enge und Eingeschränktsein zu tun.  Sie verhindert, dass wir völlig frei und unbeschwert das tun können, was auch immer wir gern tun möchten.  

Würdest du gern Dinge tun, von denen dich irgendwelche Bedenken abhalten?

Was würdest du am liebsten tun, wenn du die Garantie hättest, dass dir nichts passieren würde?

Wenn du wüsstest, dass es gut ausgeht und dass es funktioniert?

Wenn du die Sicherheit hättest, dass sich alle Menschen mit dir freuen?

Welche Bedenken oder Ängste möchtest du gern loswerden?

Was genau ist Angst? Und warum macht sie uns unfrei?

Angst wird definiert als ein Gefühl oder auch Grundgefühl, das durch eine als bedrohlich empfundene Situation entsteht und sich in Form von Besorgnis äußert. Angst kann sich auch in Anspannung, Nervosität, Gereiztheit, innerer Unruhe und vielen weiteren körperlichen Symptomen ausdrücken. Angst ist dabei niemals konkret, sondern immer nur ein hypothetisches Gedankenkonstrukt, das die Frage aufwirft: „Was wäre wenn?“ Deshalb heißt es oft: Angst entsteht im Kopf. Somit entsteht Angst dann, wenn wir nicht im Hier und Jetzt sind, sondern uns Gedanken über die Zukunft machen. 

Angst kann aber auch ganz spontan entstehen, wenn wir in eine bedrohliche Situation geraten oder uns etwas an eine bedrohliche Situation erinnert. Diese müssen wir nicht selbst erlebt haben, oftmals reichen Erzählungen anderer oder Bilder im Fernsehen aus. Angst kann also auch unbewusst und auf körperlicher Ebene quasi „gespeichert“ sein und durch einen Auslöser aktiviert werden. 

Auf jeden Fall sorgt dauerhafte Angst dafür, dass wir eingeschränkt werden, also einen Teil unserer Freiheit verlieren. Wir können nicht mehr frei wählen  – die Angst grenzt uns ein.

Haben alle Menschen Ängste?

Wenn du Ängste verspürst, dann bist du nicht allein. Angst zu haben gehört zum Menschsein dazu. Angst entsteht auch, weil wir uns von der Quelle (Gott, Schöpfung, All-Eins-Sein) getrennt fühlen, denn nur in der dualen Welt gibt es gut und böse, sicher und gefährlich. Im All-Eins-Sein gibt es weder Vergangenheit noch Zukunft, sondern nur das Jetzt, und somit auch keine Angst.

Daher haben alle Menschen Ängste – der eine mehr, der andere weniger. Oftmals spüren wir sie aber nicht – besonders dann nicht, wenn wir uns in unserer Komfortzone aufhalten und uns sicher fühlen. Was aber, wenn sich diese Komfortzone verschiebt? Wenn sich die Rahmenbedingungen in unserem Leben verändern? Wenn unerwartete Situationen und neue Herausforderungen in unser Leben treten?

Woher kommen unsere Ängste?

Auf diese Frage gibt es viele Antworten, und die können sehr individuell und differenziert sein. An dieser Stelle wollen wir mit relativ einfachen Ursachen von Ängsten beginnen. Das kann helfen zu verstehen, wo die Ursprünge liegen, und es kann Klarheit darüber schaffen, wie wir sie abbauen und damit wieder mehr zu innerer Freiheit gelangen können.

Negative Nachrichten und Wahrscheinlichkeit

Viele Ängste resultieren nicht  aus eigenem Erleben, sondern aus Ereignissen, die man uns berichtet hat, die wir selbst aber nie erlebt haben. Nehmen wir das Beispiel Flugangst: Die meisten Menschen haben nicht etwa Flugangst, weil sie schon einmal mit einem Flugzeug abgestürzt sind oder einen Beinahe-Absturz erlebt haben – die meisten Menschen haben Flugangst, weil sie dramatische Bilder gesehen und eindringliche Berichte gehört haben, bei denen andere durch einen Absturz umgekommen sind. 

Unser Gehirn kann Wahrscheinlichkeiten nicht berechnen. Mit einer Formel funktioniert das natürlich, aber nicht grob im Kopf. Daher macht unser Gehirn folgendes: Je öfter wir eine Schreckensnachricht bekommen, desto größer schätzt unser Gehirn die Wahrscheinlichkeit ein, dass uns selbst dieses Ereignis zustoßen könnte. Dabei zählt nicht die tatsächliche Eintrittswahrscheinlichkeit (das Reisen mit dem Flugzeug ist viel sicherer als das Reisen mit dem Auto!), sondern eine Wahrscheinlichkeit, die mit jeder weiteren Nachricht (auch wenn es dieselbe Nachricht mehrmals am Tag ist) exponentiell ansteigt. Dadurch kommt es zu einer unrealistischen Angst, die nicht mehr auf Tatsachen begründet ist, und uns auch nicht dient, sondern uns einschränkt. [Siehe hierzu auch mein Kurzvideo zu diesem Thema.]

Kindheit und Emotionen von anderen

Ängste können auch emotional in unserem Unterbewusstsein abgespeichert sein. Sie entstehen in unserer Kindheit durch die verschiedensten Ursachen. Angst haben wir oftmals vor den Dingen, die wir noch nie erlebt haben. Ein Kind, das sich oft allein durchschlagen muss, hat keine Angst vor dem Alleinsein – es kennt das und weiß, wie es ohne andere zurechtkommt. Ein Kind, das überbehütet aufwächst und nie allein ist, kennt das Alleinsein nicht und hat daher ggf. bis ins Erwachsenenalter Angst davor. 

Auch wenn wir als Kind erlebt haben, dass andere (z. B. Erwachsene) in einer Situation Angst hatten, kann es sein, dass wir diese Angst übernommen haben. Wir haben damals als Kind gelernt, dass die entsprechende Situation Gefahr bedeutet und „man“ Angst haben muss. Wir haben also Angst, weil wir auf Angst konditioniert (geprägt) wurden. Wir können logisch begreifen, dass unsere Angst keinen rationalen Grund hat, dennoch aber die Angst emotional verspüren.

Eigene Erfahrungen und blockierte Verarbeitung 

Auch eigene Erfahrungen können dazu führen, dass wir uns in einer Situation völlig überfordert fühlten und daraus Ängste entwickelt haben. Oftmals haben wir dann Angst, dass wir wieder in eine ähnliche, für uns nicht zu bewältigende Situation kommen könnten. Wir haben das Vertrauen in unseren Körper und in uns selbst verloren. Das ist z. B. bei einer post-traumatischen Belastungsstörung der Fall: Normalerweise verarbeitet der Körper jede Situation, in der Gefahr für uns (unser Leben) besteht. Bei einer post-traumatischen Belastungsstörung wurde dieser Verarbeitungsprozess nicht zu Ende gebracht, die Situation also nicht verarbeitet und damit nicht bewältigt, und damit haben wir Angst vor einer Wiederholung. 

Natürlich hat Angst noch viele andere Komponenten. Die wichtigste Frage aber lautet:

Was kann ich tun, um meine Ängste abzubauen?

Die Antwort ist je nach Ursache der Angst verschieden. Es gibt jedoch immer etwas, das wir tun können, z. B.:

  • Reduziere negative Nachrichten (vor allem die, die dir Angst machen), z. B. über Krieg, Unfälle, Inflation, Verbrechen, Armut, Krankheiten usw. Reduziere vor allem Nachrichten mit Bildern zu diesen Themen. Keine Angst, du wirst nicht weltfremd werden, denn an den aktuellen Gesprächsthemen kommt man sowieso nicht vorbei. Wenn du dich mit negativen Nachrichten oder Themen (auch Gesprächsthemen) beschäftigen möchtest, dann wähle bewusst nur die Themen aus, bei denen du selbst aktiv werden und zu einer Verbesserung beitragen kannst – nur das führt zu mehr Selbstwirksamkeit. (Das ist das Gefühl, Einfluss zu haben statt machtlos ausgeliefert zu sein, denn Machtlosigkeit führt wiederum zu Angst.) 
  • Notiere dir täglich drei Beweise, wofür du an diesem Tag dem Leben/der Schöpfung/dem Universum dankbar sein kannst. Achte bei deinen Beweisen darauf, dass sie sich auf die Dinge beziehen, bei denen es das Leben am betreffenden Tag gut mit dir gemeint hat, wo du behütet warst (also keine Angst zu haben brauchtest) und welche Situationen gut ausgegangen sind (auch wenn du Angst hattest). Im Prinzip schreibst du also täglich drei Beweise auf, bei denen du dem Leben vertrauen konntest, mindestens 28 Tage lang täglich.
  • Es gibt viele „Tricks“, die bei Ängsten helfen: ausreichend Schlaf und Erholung, Spaziergänge in der Natur, gesundes Essen mit viel Obst und Gemüse (wenig Zucker und Alkohol), richtiges Atmen bei Angstattacken, Erdungsübungen, Entspannungstechniken (z. B. Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung), das Annehmen der Angst usw. Manche Menschen versuchen Ängste mittels Medikamenten oder Konfrontation mit der Angst zu überwinden. Letztendlich sind das alles kleine Helfer, die jedoch wenig nachhaltigen bzw. langfristigen Erfolg zeigen oder uns extreme Überwindung kosten. Wir brauchen jedoch ein Werkzeug, dass die Angst (ohne Konfrontation) Schritt für Schritt verkleinert und letztendlich löst. Wenn du jemand kennst, der (hartnäckige) Ängste hat, dann empfehle ihm unseren Potential-Tag. Hier können wir die Mechanismen der Angst erklären und Wege zur Lösung der Angst vorstellen – das würde den Rahmen unseres Beitrags sprengen. Gern sind wir auch in einem persönlichen und vertraulichen Gespräch für Fragen da.

Möchtest du Ängste loswerden oder anderen dabei helfen?

Dann klicke gerne hier auf unsere Potential-Tage. Wir freuen uns, dir und anderen eine Lösung aufzeigen zu können, wo es bisher keine Lösung gab.

Falls dich das Thema näher interessiert oder du mehr dazu wissen möchtest, dann schreibe mir bzw. uns gern an hallo@shp-potential.de. Wir freuen uns auf deine Fragen. 

Mit lieben Grüßen und den besten Wünschen für dich,

❤️-lichst

Tina