Klartext: Warum viele Führungskräfte keine sind!

Fragst du dich auch manchmal, womit du diesen Mitarbeitenden verdient hast?
Oder fragst du dich eher, womit du diese Führungskraft verdient hast? 😳 😉

Wenn du eine Antwort auf eine der Fragen möchtest, solltest du den folgenden Artikel unbedingt lesen.

Kannst du dir vorstellen, dass in der heutigen, dynamischen Zeit viele Führungsstile bereits lange überholt sind?

Könnte es nicht sein, dass eine Führungskraft heute mehr denn je ein Vorbild sein sollte?

In den klassischen Management- und Führungstheorien spricht man von vier Führungsstilen (mittlerweile teilweise sogar von sieben Führungsstilen). Die vier klassischen Führungsstile, die heute noch bei der Industrie- und Handelskammer geschult werden, lauten:

  • Humaner Führungsstil
  • Kooperativer Führungsstil
  • Laissez-Faire-Führungsstil
  • Autoritärer Führungsstil

Während der Menschenfreund den humanen Führungsstil ausübt und sich dabei am Menschen orientiert, richtet sich der Macher nach den Aufgaben und führt autoritär (siehe Grafik). Der Partner hingegen hat die Fähigkeit, kooperativ zu führen, und kann dabei Aufgaben und Bedürfnisse der Mitarbeiter im Blick behalten. Der Verwalter hingegen ist eher mit sich selbst beschäftigt, verliert Aufgaben und Mitarbeitende aus den Augen und übt damit den Laissez-Faire- Führungsstil (deutsch: machen lassen) aus.

Welcher Führungsstil ist nun aber der Beste?

…eine sinnvolle Frage – gerade vor dem Hintergrund, dass wir mehrere Generationen mit unterschiedlichsten Prägungen, Interessen und Motivationen in der Arbeitswelt vorfinden. Und diese befindet sich derzeit in einem extremen Wandel. 

Die klassische Antwort lautet: Der situative Führungsstil. Man soll sich also an die Gegebenheiten anpassen und je nach Situation einen der vier Führungsstile wählen. Aber welcher passt wann? Wie findet man das heraus? Man braucht eine gute Anbindung an seine Intuition, ein gutes Gespür für Menschen und viel Erfahrung.

Die moderne Antwort (die auch unsere ist) lautet: Der transformationale Führungsstil. Warum?

Wir leben in einer Zeit des Wandels, die eine hohe Eigendynamik bekommen hat. Kennzeichnend für diese Zeit ist, dass viele Menschen nicht mehr wissen, wem oder was sie glauben sollen, dass sie Orientierung suchen und sich ihre Werte im Wandel befinden. 

Der transformationale Führungsstil geht auf diese Veränderungen ein, da die Führungskraft als echtes Vorbild agiert, die Werte und Einstellungen der Mitarbeitenden berücksichtigt und diese auf die höhere Ebene von langfristigen und übergeordneten Unternehmenszielen transformiert. 

Hört sich kompliziert an? 

…ist ganz einfach, setzt aber einige persönliche Fähigkeiten und Eigenschaften der Führungskraft voraus.

Die Führungskraft muss eigene, hohe ethische Werte haben und diese vorleben. Nur damit wird sie zum authentischen und glaubwürdigen Vorbild, dem andere gern folgen. Sie muss Visionär sein und wissen, wie sie andere durch Inspiration, Sinngebung und ihre Vorbildfunktion  motivieren kann. Dafür muss man natürlich erst einmal selbst den Sinn des eigenen Seins und Tuns erkannt haben. Die Führungskraft wird somit zum Orientierungspunkt anderer, denen er das Gefühl vermittelt, einer größeren Sache zu dienen. Wie aber soll das gehen, wenn man selbst keine oder nur wenig höhere Ideale hat?

Der transformationale Führungsstil (vom US-amerikanischen Psychologen Bernard M. Bass) verlangt von der Führungskraft aber auch die Fähigkeit, offen und klar kommunizieren zu können und Vertrauen in die Mitarbeitenden sowie in sich selbst zu haben. Wie sonst soll die Führungskraft in einer dynamischen und unsicheren Zeit wie dieser neue Wege trotz Unsicherheiten beschreiten? Wichtige Erfolgsfaktoren sind also Offenheit für Veränderungen, Selbstvertrauen, Eigenverantwortung und Delegation durch Vertrauen in die Mitarbeitenden. (Anmerkung: Das setzt natürlich voraus, dass man weiß, wie man vertrauenswürdige Mitarbeiter bekommt.)

Beim transformationalen Führungsstil hängt vieles von der Beziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden ab. Es ist wichtig, dass die Führungskraft individuell auf ihre Mitarbeitenden eingeht, deren persönlichen Stärken kennt und fördert und durch klare Ziele und konstruktive Problemlösung das Gefühl des Teamzusammenhalts fördert. Eine gute Führungskraft ist damit gleichzeitig ein guter Coach, der Engagement, Loyalität und das Potential seiner Mitarbeitenden fördert. 

Aber bringt transformationale Führung überhaupt etwas?

Führungskräfte, die die persönliche Fähigkeit der transformationalen Führung erlangt haben, kommen in den Genuss vieler Vorteile (Geyer & Steyrer, 1998; Pelz, 2016)*:

  • Sie werden als Vorbilder wahrgenommen und man folgt ihnen gern.
  • Sie schaffen Vertrauen, Respekt und Wertschätzung im Team.
  • Sie stärken damit die Flexibilität und das Engagement ihrer Mitarbeiter.
  • Es herrscht ein vertrauensvolles Teamklima, es wird offene Kommunikation gelebt.
  • Die Teammitglieder sind selbstsicherer und optimistischer.
  • Erfolge einzelner werden gegenseitig anerkannt und gelobt.
  • Es gibt mehr Innovation, es finden sich bessere Lösungen bei Problemen.
  • Es wird mehr Commitment zum Unternehmen gelebt.
  • Die Mitarbeitenden sind gesünder und weniger gestresst.

Was ist mein Fazit zum Thema Führung?

Es kommt nicht darauf an, welchen Führungsstil du wählst. Es kommt darauf an, wer du bist, nach welchen Werten du lebst und ob du selbst in dein Potential gewachsen bist. Transformationale Führung basiert auf Persönlichkeitsentwicklung, nicht auf Weiterbildung und Fachwissen.

Der Fisch stinkt immer vom Kopf her…

…ist ein sehr bekanntes und in diesem Zusammenhang wahres Sprichwort. 

Ich habe in 35 Jahren Mitarbeiterführung gemerkt, dass es letztlich ein Defizit in mir selbst war, wenn ich Probleme oder Herausforderungen mit Mitarbeitenden hatte… Ich musste an mir arbeiten. Je mehr ich in mein eigenes Potential gewachsen bin, umso bessere Mitarbeiter bekam ich und umso erfolgreicher konnte ich führen. 

Dabei macht man es sich viel leichter, wenn man sich mit Menschen umgibt, die auch in ihr Potential wachsen, Das hört sich jetzt nach Werbung an, aber meine Erfahrung hat gezeigt, dass alle meine Freunde in der Thematik sind, so wie bei meiner Frau Tina alle Familienmitglieder. Dadurch fällt es viel leichter, sich gegenseitig aufzubauen,  an eine positive Zukunft zu glauben sowie gemeinsam ins Potential zu wachsen. Im Coaching sind solche sich gegenseitig unterstützenden Gruppen bekannt als Mastermind Gruppen. 

 

Falls dich das Thema näher interessiert oder du mehr dazu wissen möchtest, dann schreibe mir bzw. uns gern an hallo@shp-potential.de. Wir freuen uns auf deine Fragen. 

Mit lieben Grüßen und den besten Wünschen für dich,

❤️-lichst

Stefan

 

*Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Pelz (2016) mit 300 Geschäftsführern und rund 30.000 Fach- und Führungskräften sowie eine Studie von Geyer und Steyrer (1998), die die Wirksamkeit transformationaler Führung auf objektive Performance-Faktoren belegt und bis heute gerne zitiert wird.